41: Allergien, Darm & du – wie dein Mikrobiom über Niesen, Haut & Kopf entscheidet

Der Podcast rund um die Themen Biohacking, Sport und Darmgesundheit.
Du leidest unter Pollenallergie, Hautreaktionen oder unerklärlicher Migräne? Dann könnte dein Darm mehr damit zu tun haben, als du denkst!
In dieser Folge sprechen wir darüber, wie Allergien entstehen, warum Nahrungsmittel nicht immer schuld sein müssen – und wie dein Mikrobiom entscheidet, ob dein Immunsystem ausflippt oder cool bleibt.
Mit dabei: konkrete Tipps zu Probiotika, Mikronährstoffen und dem, was du im Alltag wirklich tun kannst, um dein Immunsystem zu beruhigen.
Für dich selbst – oder für deinen Hund. 🐾😉

Transkription

No Guts, No Glory. Der Podcast rund um die Themen Biohacking, Sport und Darmgesundheit. Mit Simone Kumhofer und Alex Antonitsch. Hallo Alex, ich freue mich, dass wir heute zu einem ganz spannenden Thema, das im Frühling immer hochrelevant ist, sprechen dürfen. Und wir haben ja gerade gehört, wir sitzen eigentlich quasi Luftlinie wahrscheinlich ein paar Kilometer voneinander entfernt und genießen die Villacher Sonne, obwohl es ja heute gar nicht so schön sein soll. Ja, es sollte eigentlich nicht schön sein. Hallo Simone, hallo zu Hause auch. Ich habe einen Blick auf die Ruine Landskron, einer der schönsten Orte, Schätze Österreichs, habe ich gehört. Du bist ein bisschen weiter weg, aber auch wunderschön am Verditz. Das Thema heute hat mich schon länger jetzt beschäftigt, wie ich da erzählt habe, eher die Umverträglichkeiten. Aber heute geht es sehr viel auch über Allergien und Umverträglichkeiten. Ich bin immer wieder überrascht, dass du mir erzählst, dass das alles mit dem Darm zu tun hat und Mikrobiom. Für mich war es bis jetzt immer das Immunsystem und was da hauptverantwortlich ist. Aber ich lasse mich gerne aufklären und deswegen sind wir ja da. Also warum hat der Darm so eine bedeutende Rolle bei Allergien und Umverträglichkeiten? Ja, das ist eine super Frage und tatsächlich hängt das viel enger zusammen, als man auf den ersten Blick vielleicht denken mag. Weil Allergien und Umverträglichkeiten treffen auf den ersten Blick eigentlich, so wie du gesagt hast, das Immunsystem. Aber der Darm, der spielt hier die zentrale Rolle, weil es unser größtes Immunorgan des Körpers ist. Rund 70, 80 Prozent aller Immunzellen befinden sich im Darm, besser gesagt in der Lamina propria, also diesem lymphatischen Gewebe unterhalb des Darms und sind dort aktiv. Und hier entscheidet sich also sehr häufig, ob das Immunsystem auf Stoffe überreagiert oder sie als harnlos einstuft. Weil wir wissen ja grundsätzlich, die Birkenbolle wird keinen Körper umbringen. Aber irgendwas ist da im Immunsystem fehlreguliert und genau dieser Birkenbollenallergiker glaubt, oder das Immunsystem des Birkenbollenallergikers glaubt, dass genau diese Birkenbolle ihm extrem Böses will. Und genau da gibt es ein paar ganz konkrete Zusammenhänge, die mit dem Darm in Assoziation sind. Und das ist Barrierefunktion, also auch wieder diese quasi, wie gut schließt der Darm, dann unser Darm-Mikrobiom und dann eben ganz wesentlich diese Regulationsmechanismen, die uns das Immunsystem dann quasi als Feedback gibt. Und da spielen Bakterien auch wieder eine wesentliche Rolle. Und grundsätzlich ist auch hier der Schlüssel zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu finden, weil ja auch eine sekundäre Unverträglichkeit, also irgendeine Nahrungsmittelunverträglichkeit, die nicht von Haus aus gegeben war, also nicht seit der Geburt besteht, hat dann irgendwo einen immunologischen Prozess in Gang gesetzt, der in weiterer Folge dann auch dazu führt, dass wir bestimmte Lebensmittel auf einmal mit Mitte 30 zum Beispiel nicht mehr gut vertragen. Das ist schon einmal spannend für mich, weil ich habe immer gedacht, 70 bis 80 Prozent ist das Immunsystem verantwortlich. Jetzt erfahre ich, dass 70 bis 80 Prozent von unserer Immunabwehr, weil das ist ja ein Abwehrzentrum eigentlich, unser Immunsystem, im Darm oder unter dem Darmbereich liegen. Aber für mich ist es noch immer unverständlich, Allergien wie die Bollen, Hausstaubmilbe etc., alle Gräser, die bringe ich überhaupt nicht mit dem Darm in Verbindung eigentlich. Also eine Nahrungsunverträglichkeit ist für mich irgendwie nachvollziehbarer. Deswegen wäre es für mich noch einmal interessant, was ist denn da jetzt wirklich der Unterschied? Wann rede ich von einer Nahrungsunverträglichkeit, Nahrungsmittelunverträglichkeit? Wann rede ich von einer Allergie oder einer Intoleranz? Also das sind ja drei verschiedene Begriffe, oder? Ja, völlig korrekt. Also du hast das total gut eigentlich schon erkannt. Da gibt es wirklich ganz klare Unterschiede zwischen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und hier muss man unterscheiden zwischen primären, also quasi wenn ich damit auf die Welt gekommen bin, dann hat wahrscheinlich aufgrund eines genetischen Defekts dieser Körper nicht die Fähigkeit, bestimmte Komponenten aus den Nahrungsmitteln richtig zu verstoffwechseln. Oder, zweiter Fall, eine sekundäre, also eine erworbene Nahrungsmittelunverträglichkeit, die irgendwann im Laufe des Lebens entstanden. Und weiß man, warum die entsteht oder wie die entsteht, weil dann könnte ja dagegen wirken. Ja genau, in vielen Fällen weiß man sehr wohl, warum sich die quasi ausbilden und das hat wiederum ganz viel mit eben unserer Darmgesundheit zu tun und der Zusammensetzung unseres Mikrobioms. Und dann gibt es eben diese Allergien. Und überall spielt im Prinzip das Mikrobiom eine ganz entscheidende, wichtige Rolle, aber ein bisschen differenziert. Und das muss man sich dann Schritt für Schritt anschauen, weil wir haben einerseits diese Allergien im Gegensatz zu Unverträglichkeiten und hier ist der Unterschied im Prinzip bei einer Nahrungsmittelallergie ist wirklich eine Fehlsteuerung des Immunsystems. Also zum Beispiel eben diese sekundären Unverträglichkeiten, dass ich auf die Welt gekommen bin und zum Beispiel Erdnüsse, da reagiert das Immunsystem auf eigentlich einen harmlosen Bestandteil in diesem Lebensmittel enorm stark und bildet dagegen Antikörper aus. Und meistens ist das IgE. Wenn man da den Hals zusammenzieht und die kriegen ja teilweise echte Zustände. Genau, Atemnot, Kreislaufprobleme. Da kann ich jetzt nicht mehr dagegen wirken. Das ist wirklich was, was Allergien sind, die immunologisch vermittelt sind und das ist quasi angeboren. Und da wäre es auch so, dass wir wahrscheinlich in den meisten Fällen einfach nicht über eine Modulation des Mikrobioms auch irgendeine Veränderung herbeiführen können. Aber eine sogenannte Nahrungsmittelunverträglichkeit, also eine sekundäre, hier ist das Immunsystem quasi auch nur sekundär daran beteiligt, weil meistens ist es so, dass der Körper bestimmte Bestandteile des Lebensmittels nicht mehr richtig verdauen oder abbauen kann. Das heißt, es fehlt zum Beispiel irgendeine enzymatische Komponente, wie zum Beispiel bei der Laktoseintoleranz, die Laktase. Das kann auch sein, dass das von Haus aus so war. Das heißt, du kommst auf die Welt und du verträgst keine Laktose. Das merkt man sehr schnell bei den Babys. Das kommt aber äußerst, äußerst selten vor, also unter einem Prozent. Viel häufiger ist es so, dass wir im Laufe des Lebens Laktose nicht mehr gut vor Stoff wechseln können. Und das kommt eher daher, dass im Mikrobiom eine Schieflage zustande kommt. Dadurch gibt es eine Entzündung an der Darmschleimhaut. Und die Laktase, also dieses Enzym, das die Laktose spaltet, ist ein sogenanntes Bürstensaumenzym und wird in diesem Bereich quasi gebildet. Das wird daraus sezerniert zwischen Mikrovilli und Darmschleimhaut. Wenn dort eine Entzündung ist. Mikrovilli. Ja, so heißt das. Mikrovilli. Das ist ja süß. Das sind quasi so diese ganz kleinen feinen Härchen auf dem Darmzotten. Also wir haben ja dieses Bild im Kopf. Zotten und dann Krypten, zotten und krypten. Und dann sind das so kleine. Das heißt vielleicht du im Kopf. Also ich jetzt noch nicht, muss ich sagen. Obwohl ich schon ein bisschen reingekippt bin. Aber Bilder vom Darm habe ich noch wenig im Kopf. Das ist ein kleiner Samtüberzug. Und da ist dann noch die Schleimhaut drüber, also der Mukus. Und das nennt man Bürstensaum. Also es ist wie eine Bürste quasi und ganz samtig, saumartig. Und das ist der Bürstensaum. Und die Laktase, das ist ein Bürstensaumenzym. Das wird daraus gebildet. Wenn ich dort einen Entzündungsprozess habe, weil ich zum Beispiel jetzt ganz viele Medikamente nehmen musste, die eben meine Schleimhaut verändern. Oder weil ich eine Dysbiose im Darm habe. Also mehr schlechte Bakterien als gute Bakterien. Dann entsteht sowas. Und dann bildet der Körper einfach weniger Laktase aus. Und dann vertrage ich die Laktose nicht so gut. Weil es wird nicht gespalten. Im Dünndarm nicht resorbiert, weil die Kette einfach noch zu lang ist. Die Schere schnippelt nicht, weil nicht vorhanden. Und dann rutscht das Ganze in den Dickdarm. Und im Dickdarm freuen sich dann Bakterien. Und jausnen quasi diesen Milchzucker auf. Und dann kommt es zu Blähungen, zu Bauchschmerzen. Im schlimmsten Fall zu Durchfall. Weil der Körper will das dann ja loswerden. Weil das, was die Bakterien daraus produzieren, im Abbau, das ist eher toxisch. Also das wäre dann in hohen Mengen einfach auch nicht zuträglich. Und der Körper ist ja sehr clever. Und versucht das dann mit Durchfall mehr oder weniger auszuschwemmen. Das heißt, das ist genau der Faktor, wo wir aber eingreifen können. Genau da könnten wir eingreifen. Ich habe aus eigenem Interesse noch eine Frage, weil ich habe ja diesen Test auch gemacht, auf Unverträglichkeit jetzt. Weil die ein oder andere Entzündung da vorhanden war. Und die ich schon gemerkt habe, ich habe, bevor ich die kennengelernt habe, nicht so gesund gelebt. Oder doch einmal drüber hinaus geschossen. Und ich habe erzählt, mir fehlt die Gallenblase. Damals hat uns das schon der Willi Dunkel prophezeit, dass bei dem, was wir gehen, der Körper kann das nicht verarbeiten. Was wir an teilweise gedacht, gesunden Elektrolytgetränken etc. zu uns genommen haben. Für mich war es jetzt eigentlich baff. Ich war baff, dass ich auf Ingwer reagiere. Im Nachhinein. Also ich habe diese Unverträglichkeit, diesen Test gemacht. Da sind ein paar Sachen rausgekommen, die klar waren. Okay, zu viel Weißbrot tut mir nicht so gut. Das habe ich schon gemerkt. Da könnt ihr jetzt das einmal weglassen. Und dann war Ingwer Thema. Und deswegen war meine Frage, kann ich das auch erzeugen? Und das weiß ich. Ich habe gefühlt jeden Tag Minimum an, zwar von diesen Ingwer-Shots und selber gemacht. Teilweise gekaut, weil es irgendwo geheißen hat, das ist gesund. Kann man das auch übertreiben, dass ich dann eine Zeit lang Unverträglichkeit habe? Weil es auch geheißen hat, ich soll jetzt das eine Zeit lang weglassen. Und dann kann ich es ohne weiteres wieder zu mir nehmen. Oder ich soll einfach nicht zu viel von dem Weißbrot etc. Baguette da reinziehen. Lass das jetzt gerade weg und das tut mir gut. Also ich spüre es auch, dass es mir gut tut. Aber kann man das wirklich, indem man es einfach übertreibt mit gewissen Lebensmitteln, so eine Überbelastung oder Unverträglichkeit erzeugen? Ja, also ich denke schon. Das ist natürlich auch sehr individuell zu beleuchten. Also wir wissen natürlich, wenn wir bestimmte Enzymsysteme brauchen und wir übermäßig viel von etwas zu uns nehmen, das bestimmte Enzyme benötigt, um das zu spalten, dann ist es natürlich so, dass wir hier auch einen Cut-off haben. Das heißt, wenn ich übermäßig viel Protein zu mir nehme, also unphysiologisch viel, dann wird der Körper irgendwann wahrscheinlich hier auch so ein Cut-off haben und dann wird es quasi problemhaft. Beim Ingwer, ehrlich gesagt, ist das eher nicht so erklärbar. Also ich denke, das müsste man über andere Erklärmodelle herbeiführen. Es gibt ja auch unterschiedliche Tests, wie man so quasi IgE-Antikörper in der Gesamtmenge auch darstellen kann, also über Blut. Dann natürlich auch bestimmte und bestimmte spezifische IgEs zu testen, also Allergene und so weiter. Also da gibt es ja unterschiedliche Herangehensweisen. Es ist auch sehr umstritten, wie aussagekräftig die wirklich sind. Aber ich denke, im Gesamtbild auch mit der Zusammensetzung des Mikrobioms und vor allem auch Darmschleimhautentzündungen gibt es schon in vielen Fällen einen guten Rückschluss und lässt dann vor allem, wenn es Probleme gibt und man die nicht auf einzelne Lebensmittel wirklich gezielt zurückführen kann, doch einen Rückschluss, was man auch eine Zeit lang mal karenzieren sollte, also so, dass man es auch wirklich weglässt. Karenzieren? Das macht Sinn. Okay. Dann verstehe ich das, weil zum Beispiel das Weißbrot, wo ich erzählt habe, das Weckerl zwischendurch etc. Das habe ich jetzt einmal wirklich komplett weglassen. Ich habe keine Zöliakie, Gott sei Dank nicht, aber ich lasse einfach Glutensachen jetzt einmal weg. Und es tut mir gut, muss ich ehrlich sagen. Und Milch habe ich sowieso wenig zu mir genommen. Also ich probiere jetzt gerade einmal auf ein paar Sachen, die da rot aufleuchten, zu reagieren und habe damit eigentlich kein Problem. Und war aber lustigerweise auch eine Sache, ich lasse die Sachen weg und nehme ab. Deswegen können Unverträglichkeiten und Allergien dick machen. Es ist auch ein bisschen schwierig. Dass ich Sachen weglasse, die einfach dick machen und das wenig mit Allergien zu tun hat. Ja, also ich würde sagen, es ist dann primär eben dieses kalorische Defizit, in dem du da hineinrutschst quasi. Also du führst weniger zu, als der Körper eigentlich benötigt. Und das führt dann einfach zu Gewichtsverlust. Das ist so. Aber natürlich ist es auch so, wir wissen, dass Stress einen enorm negativen Einfluss aufs Abnehmen hat. Das heißt, wenn man enorm gestresst ist, dann ganz einfach ausgedrückt wird der Körper in vielen Fällen auch gar nicht so gerne bereit sein, etwas am Ballast abzuwerfen, weil er ja in einer Fluchtreaktion permanent ist. Das heißt, er versucht sich ja hier auch, er versucht alles da zu halten, zu schützen. Und wir wissen ja auch, dass quasi auch Cortisol, andere Katecholamine, also Stresshormone, einen enormen Einfluss auch auf unsere Insulinsensitivität haben, auch auf unseren Blutzuckerspiegel und so weiter. Das heißt, das spielt da alles mit hinein. Also eigentlich ist es so, dass man auch über Stress nachdenken muss. Und Stress sind unterschiedliche Faktoren daran beteiligt, wie ein Mensch auf Stress reagiert und was für ein Stress ist, weil Nahrungsmittelunverträglichkeiten, und jetzt kommt der Rückschluss, können auch Stress im Körper verursachen. Weißt du, was ich meine? Also es ist natürlich so, dass wir, wenn wir wirkliche Unverträglichkeiten entwickelt haben, die sehr unspezifisch wahrzunehmen sind, also auch über zum Beispiel Hautprobleme, über Schlafprobleme und so weiter, dass der Körper aber in einem permanenten Alarmmodus ist und so das Abnehmen zusätzlich natürlich schwerfällt. Also ja, du hast schon recht, Nahrungsmittelunverträglichkeiten können eigentlich auch, obwohl das unlogisch ist, dem Abnehmen quasi gegenüberstehen, also das Abnehmen auch negativ beeinflussen. In vielen Fällen ist es aber auch so, dass ganz orge Unverträglichkeiten eher dazu führen, dass die Menschen eben sehr viel weglassen, also sehr viel karenzieren aus ihrer Basisernährung. Und da kommt es dann oft zu einem kalorischen Defizit. Und was viel schlimmer auf lange Sicht ist, ist natürlich auch, dass bestimmte Vitalstoffe, also Vitamine, Mineralstoffe und so weiter zu kurz kommen und dass es da dann auch zu Unterversorgung kommt. Also das muss man schon auch bedenken. Aber ja, du hast recht. Also ich habe es jetzt nur von mir gemerkt. Also ich lasse Sachen weg, ich esse aber definitiv nicht weniger, aber halt andere Sachen und es geht sich gut aus. Ich lasse halt eine Pasta weg, ist Erdäpfel oder ein Reis dazu. Ich bereite mir Sachen extrem gern zu. Ich habe nicht gefrühstückt. Jetzt gebe ich mir in der Früh Haferklei oder ein Borridge mittlerweile oder irgendein Serial. Aber gut und selbst gemacht und das ist auch echt in Ordnung. Tut mir gut, vor dem Kaffee sogar. Und für mich war es halt echt so ein Thema, dass ich gesagt habe, habe ich mir das nicht eingestanden oder wie merke ich eigentlich? Ich meine, ich bin ja eigentlich nicht gegangen, weil es mir jetzt so schlecht gegangen ist, sondern weil ich da halt ein bisschen reingekippt bin, habe mir gedacht, alle kämpfen da mit Allergien. Ich weiß jetzt nicht, sind die Pollen da, sind sie nicht da? Also da habe ich null, null. Deswegen habe ich mir gesagt, das hat mit dem Darm eigentlich für mich in meinen Augen gar nichts zu tun. Ja, weil warum soll, wenn da irgendein Baum blüht, ich mit meinen Darm Probleme habe? Habe ich jetzt erklärt bekommen, wieder was dazugelernt. Aber das andere habe ich dann schon gemerkt, wenn ich mir gedacht habe, puh, jetzt habe ich da ein bisschen zu viel von denen oder was haben wir immer nur gedacht, naja, keine Gallenblase. Ich bin quasi ein Direkt-Einspritzer. Ich merke das halt ein bisschen schneller. Und dann ist halt einmal der Stuhlgang anders. Mittlerweile sage ich, ich habe nie ein Problem gehabt, aber fast immer das Gleiche. Beobachte es jetzt auch mehr, ohne dass ich freaky wäre. Aber damals habe ich mir gedacht, okay, ich habe ein bisschen zu viel gehabt am Abend, von Alkohol oder auch vom Essen her. Und am nächsten Tag war es halt nicht ganz so toll. Hätte ich jetzt nicht als Unverträglichkeit gesehen, muss ich ehrlich sagen. Ich habe mir nur gedacht, okay, vielleicht das nächste Mal ein bisschen weniger. Das, wo meine Frage jetzt eigentlich ist, wann merke ich das dann wirklich? Weil wenn ich nicht da zum Arzt gehe, merke ich gar nicht, dass wir gewisse Sachen einfach nicht gut tun oder nicht in dem Ausmaß, in dem ich es zu mir nehme. Wann merkt man das und wie merke ich das? An einem komischen Stuhlgang kann es ja nicht sein, oder? Naja, ich meine, das ist natürlich hochindividuell. Also es gibt natürlich die sehr sensitiven Menschen, die auch kleine Veränderungen sofort merken, die darauf auch quasi dann auch sehr viel Wert legen. Und dann gibt es quasi so Hard Responder, die eigentlich, ja, harte Hunde, hartem Nehmen, die merken nichts. Also da ist vielleicht das auch als völlig normal angesehen, dass eine ständig wechselnde Stuhlfrequenz vorhanden ist. Also einmal täglich oder mehrmals am Tag und einmal dann wieder nur zweimal die Woche. Die Konsistenz ist immer anders. Hab ich jetzt richtig gehört? Zweimal die Woche? Ja, es gibt auch Menschen, die gehen nur zweimal die Woche auf die Toilette. Ja, ja, und das sind gar nicht so wenige. Und das wird dann auch oft als schon normal angesehen. Also quasi, ja, ist halt so. Und dann gibt es welche, die rennen fünfmal am Tag auf die Toilette und in der nächsten Woche nur mehr zweimal die Woche. Das heißt, das variiert sehr, sehr stark. Und das wird aber dann quasi gar nicht als Krankheitsbild diagnostiziert für einen selber sozusagen. Der Arzt ist dann vielleicht auch in vielen Fällen gar nicht befragt worden oder überfragt. Also der hat dann auch keine sofortige Erklärung, weil sonst, also man hat ja jetzt kein Bauchweh vielleicht oder sonstige. Aber wenn man sich das ganze System dann so aus der Vogelperspektive anschaut, dann sieht man sehr wohl die Veränderungen. Zum Beispiel, was immer ein guter Indikator ist, ist eine veränderte Schlafqualität. Also man schlaft auf einmal nicht mehr durch oder schlaft schlecht ein oder man schlaft eigentlich viel und ist trotzdem immer erschöpft. Oder man ist sehr erschöpft und kommt gar nicht wirklich zum Ausruhen im Schlaf. Das heißt, das ist ein guter Rückschluss schon einmal da ein Augenmerk drauf zu legen. Dann aber zum Beispiel auch plötzliche Gewichtszurderabnahme. Das bringt man vielleicht dann auch wieder eher mit dem Darm in Kontakt oder mit seinem Verdauungssystem. Aber dann kann zum Beispiel auch die Haut reagieren. Es gibt sehr viele Menschen, weil die Haut ist ja auch ein Entgiftungsorgan sozusagen und ein ganz schön großes. Die reagieren dann mit trockener Haut, mit einer Schuppenflechte, vielleicht sogar auch mit so neurothermitischen Schüben oder aber auch quasi zu akneartigen Schüben im Erwachsenenalter. Haarausfall ganz unterschiedlicher Natur macht sich die Haut bemerkbar. Auch Juckreiz zum Beispiel. Also sehr, sehr diffus und in vielen Fällen gar nicht so im ersten Schritt mit dem Darm zu assoziieren. Und an das sollte man auch immer denken. Natürlich andere metabolische Parameter verändern sich. Also der Blutdruck oder eben der Blutzuckerspiegel, Fettprofil, also der ganze Lippenstoffwechsel und so weiter. Da bin ich ja dann schon beim Arzt. Also für mich kann ich jetzt mitnehmen Schlaf, bevor ich dann sage, jetzt muss ich das testen lassen. Habe ich da was? Ich meine, viele Allergien kriegen es ja mit an Heuschnupfen oder wenn die Arzt im Rennen anfangen, dann brauche ich nicht lange herumtun. Dann muss ich schauen, was kann ich dagegen tun. Aber wenn wir jetzt sagen, diese Unverträglichkeiten. Schlaf hast du gesagt, Haut, doch auch Haut und am Ende schon auch Stuhlgang. Ja, also alles rund um die Verdauungsleistung. Also Stuhlgang, Blähungen, wie quasi mir auch Nahrung, Energie gibt. Also das würde ich alles mal achten. Dann natürlich alles, was mit Schlaf, chronischer Müdigkeit oder Schöpfung zu tun hat. Aber wann reden wir von chronisch? Das finde ich immer so lässig, wenn jemand sagt, ich habe was chronisch. Dann fragst du, boah, ich habe einen chronischen Stress. Ja, jetzt die letzten zwei Tage habe ich durchgemacht. Dann denke ich mir, na toll, dann hätte ich auch einen Stress. Also ab wann redet man von sowas? Wenn ich jetzt zweimal schlecht schlafe, weil ich mir Gedanken mache, habe ich ja noch keine Unverträglichkeit. Nein, also chronisch im medizinischen Kontext heißt eigentlich, dass etwas lang andauernd oder dauerhaft ist. Im Gegensatz zu akut, was plötzlich oder sehr kurzfristig in Erscheinung tritt. Das heißt, einfacher gesagt, akut, plötzlich schnell einsetzend und oft nach Tagen oder wenigen Wochen, wenigen Wochen wieder vorbei. Zum Beispiel ein akuter Schnupfen. Chronisch, das ist oft schleichend, dauerhaft, oft über Monate oder Jahre hinweg. Manchmal sogar lebenslang. Also das ist wirklich so die Differenzierung. Also das sind nicht die Jungen, die dann am Wochenende durchmachen und am Montag sagen, ich habe einen Burnout. Nein, nein, bitte nicht. Das ist einfach, dass er es nicht mehr gewohnt ist, dass er durchgemacht hat. Genau, genau. Das führt dazu, dass wir auch nicht so viel durchmachen sollten, weil Schlaf, unsere beste Regenerationszeit, ich meine, du weißt das aus dem Sport, ist eigentlich ganz, ganz wichtig. Aber chronische Müdigkeit. Also wirklich, man schlaft eigentlich ausreichend. Man hat auch das Gefühl, man schlaft durch, man ist in der Früh halbwegs erholt, aber dann dauert es zwei, drei Stunden und dann bin ich schon wieder fertig. Könnte ich eigentlich schon wieder schlafen gehen? Und das nicht nur, das wäre dann quasi Frühjahrsmüdigkeit. Frühjahrsmüdigkeit jetzt, wenn es schön wird, wenn man eigentlich denkt, wir müssen alle agil sein, kennen das ja sehr viele, dass sie so diese Frühjahrsmüdigkeit packt. Aber das ist dann nach wenigen Wochen auch wieder vorbei. Dann ganz wesentlich, ganz, ganz wichtig ist zum Beispiel das Thema Konzentrationsprobleme oder Brain Fog. Also dieses durch Nahrungsmittel oder allergische Reaktionen ausgelöste, permanente, unkonzentriert sein oder eben dieses benebelte Gefühl im Kopf, dass man sich eben nicht gut aufmerkt. Also aus der Nahrung raus, weil das ist ja auch etwas, wo ich sage, oh, der geht jetzt schon, wenn ich mir mit dem Konzentrieren schwer tue, das kann schon auch Richtung Burnout psychische Travels geben, dass man sich immer schlechter konzentriert. Aber das würde ich tun, wenn man es immer wieder anhaltet, auch durch Nahrungsunverträglichkeit. Könnte man auch, also Dysbiosen im Darm bis hin eben zu Unverträglichkeiten, Allergien, weil der Hintergrund ist, wir haben dann einfach mehr Entzündungsbotenstoffe, die systemisch auch auf das zentrale Nervensystem einwirken. Und wir sprechen ja nicht umsonst von dieser Darm-Hirn-Achse. Letztes Mal haben wir es ziemlich ausführlich besprochen. Und diesen Konzept auch, das Leaky Gut ist gleich Leaky Brain. Das heißt, das findet hier seinen Symptombild quasi, also auch in diesen Konzentrationproblemen, Brain Fog, auch leichte depressive Verstimmungen. Also, wo man sagt, man weiß eigentlich nicht so recht, woher kommt das. Man ist irgendwie permanent schlecht drauf. Man hat überhaupt nicht mehr so viel Freude und Spaß an Dingen und kann das aber mit sonst keinen anderen Sachen, die im Leben so passieren, quasi auch in Verbindung bringen. Also, es passiert sonst eigentlich, ist nichts Schlimmes passiert im Leben und man ist trotzdem irgendwie einfach permanent ein bisschen schlecht gelaunt. Das würde ich auch mal mit meinem Darm in Verbindung bringen. Okay, wobei wir wieder bei unseren beiden Lieblingsthemen sind. Testen. Wenn ich es wirklich wissen will, muss ich auch das testen, oder? Ja, kann ich auch das testen. Aber die Liste ist noch lange nicht vorbei, Alex. Leider, ich muss da noch weiter reinkrätschen, weil diese quasi Symptome, die man bemerkt und vielleicht nicht direkt mit Unverträglichkeiten oder Allergien betrifft, die sind sehr lang. Dann kommen zum Beispiel diese wiederkehrenden Infektanfälligkeiten. Auch hier haben wir über eine dauerhafte Immunaktivierung im Prinzip ein fehlgesteuertes Immunsystem. Das heißt, wir reagieren dadurch mit Infektanfälligkeiten. Dann sind wir wieder eher im Gehirn und in der Achse Kopfschmerzen, Migräne und so weiter. Sehr, sehr häufig reagieren Menschen auf bestimmte Allergene. Regenbäden von Unvergültigkeiten wirklich oder von Allergien. Bitte? Für mich sind das nur immer zwei verschiedene Paar Schuhe. Reden wir jetzt von einer Lebensmittelunverträglichkeit, dass ich auf einmal Kopfschmerzen kriege? Auch? Natürlich. Oder von einer Allergie wie Haustabmüble? Beides. Beides. Wenn du zum Beispiel an Histamin denkst, also quasi wenn Menschen auf bestimmte Allergene reagieren, wie zum Beispiel Histamin-Liberatoren, also Erdbeeren zum Beispiel, dann kann sich das sehr häufig an nur unter Anführungsstrichen Spannungskopfschmerzen oder Migräneartigen Symptomen bemerkbar machen. Und man hat hier vielleicht gar nicht das Lebensmittel per se im Kopf, aber wir reagieren sehr schnell. Gerade bei Histamin merken das Leute sehr, sehr schnell und sehr häufig. Und das ist ja auch etwas, das sich dann im Verlauf von Wochen oder Tagen stark verändert. Das heißt, das ist auch mal mehr, mal weniger. Man kann das oft nicht genau festmachen. Aber wenn man doch genau schaut, zum Beispiel ein Ernährungstagebuch führt, dann kann man es damit in Verbindung bringen. Dann eben Schlafstörungen, das habe ich schon auch erwähnt. Und dann die ganze Palette eben der Hautprobleme eben außerhalb von typischen Extremern. Also alles, was zusätzlich so an der Haut zu bemerken ist. Das alles würde ich, und ich hoffe, ich habe jetzt nichts vergessen, wirklich auch untergenöpeln. Das reicht schon. Das ist ganz so viel, ja. Ich bin so ganz baff, weil da fast alles dafür verantwortlich sein kann. Wenn ich jetzt denke, ja, ich kenne viele Leute, die sagen, Histamin tut mir nicht gut, zu viel Rotwein in dem Fall, weniger Erdbeeren, aber auch Gluten, also ein Riesenthema, wobei ich mir erklären habe, man muss unterscheiden, ob jemand wirklich eine Zöliakie hat oder einfach den Gluten nicht gut tut, zu viel. Ich weiß noch immer nicht. Sagt man Gluten oder Gluten? Die einen sagen Gluten, die anderen Gluten. So wie unsere Lieblingsnachbarn Chemiker sind. Genau, genau. Okay. Aber bitte was Positives, Simone. Bitte, bitte, bitte. Auf der einen Seite kann ja unser Mikrobiom, was nicht mehr dieser pralle, bunte Blumenstrauß ist, wie du so gern sagst, also vielfältig, kann uns ja vor sowas auch bewahren. Auf der anderen Seite, wenn ich es einmal habe, kann ich das bearbeiten und kann ich Sachen damit wirklich in den Griff kriegen oder bin ich dann auf, haben ja viele auf Medikamente angewiesen. Ja, also das ist natürlich jetzt ein ganz, ein ganz wesentlicher Punkt, weil grundsätzlich, es ist ja oft so, man hat dann schon eine wirklich eine lange Reise von Arzt zu Arzt, von Therapeut zu Therapeut hinter sich, weil vielleicht das gar nicht so einfach zu diagnostizieren ist. An einer klassischen eben primären Unverträglichkeit ist es nicht dingfest zu machen. Dann sind vielleicht auch, so wie beim Histamin, dann gibt es den einen oder anderen Arzt, der misst dann vielleicht einmal eine DAO, also dieses Enzym, das für die Histaminspaltung zuständig ist, also die Diaminoxidase und da findet man dann vielleicht auch nichts und der Arzt hat oder Therapeut hat dann vielleicht nicht bedacht, dass es da circa, ich glaube, ich habe es im Kopf, elf verschiedene Gründe für eine Histaminintoleranz gibt, die quasi verminderte DAO-Aktivität ist nur eine. Dann wird man wieder weggeschickt und sagt, naja, nein, du hast eh genug Enzyme, die eigentlich Histamin spalten können, lass es halt weg, aber ich kann dir jetzt nicht sagen, warum es ist. Das heißt, man ist oft auch schon wirklich deprimiert und weiß schon gar nicht mehr, was man tun soll. Und natürlich wissen wir aus der Mikrobiomforschung, dass die Modulation des Darmmikrobioms hier eine enorme Einflussfähigkeit hat. Das heißt, wir haben da wirklich positive, zahlreiche positive Publikationen dazu. Also man kann dir mittlerweile fast gar nicht mehr zählen, wie viel permanent Neues publiziert wird, auch zu bestimmten probiotischen Bakterien. Das heißt, bestimmte Stämme haben einen positiven Einfluss auf die Darmbarriere zum Beispiel. Also dieses ganze Thema Lickigat haben einen positiven Einfluss auf die SIGA. Das heißt, die Darmbarriere, die schützt vor Krankheitserregern und Giften? Die muss intakt sein? Also das ist ein dynamisches System. Wenn die nicht intakt sind, reden wir von Lickigat, durchlässig Darm. Genau. Wenn diese Schließfähigkeit nicht mehr intakt ist, dann sprechen wir von einem Permeabilitätsproblem und das nennt man im Fachjargon Lickigat. Das heißt für den Laien, dann kann es passieren, dass diese Gifte oder ungesunden Sachen ins Blut gehen. Genau. Und dann hast du wirklich ein Thema, oder? Dann hast du auch eine Unverträglichkeit zum Beispiel oder eine Hautreaktion. Und das ist die Ursache, warum es zu einem Symptombild wie Schlafprobleme kommt, wie Hautveränderungen usw. Das wäre einfach eine permanente, unkontrollierte, weil der Darm kontrolliert das ja eigentlich, was rein und raus geht, eine unkontrollierte Translokation von bestimmten Giftstoffen. Also dann kommen bestimmte Bestandteile, die eigentlich im Darmlumen bleiben sollten, also im Inneren des Darms, auf einmal hinaus in die Blutbahn und dann reagiert der Körper natürlich in vielen Fällen mit einer Überreaktion, weil er ja auch sagt, hoppala, was ist denn da los? Das sind lauter Bestandteile, die sollen da nicht sein, ich muss mich schützen. Ja, aber wenn ich das jetzt nur einmal für mich als Laien da zusammenfasse, dann muss ich ja eigentlich, wenn ich jetzt Themen habe, immer im Hinterkopf mittlerweile schon haben, hey, ich muss mein Mikrobiom checken, weil kein Mensch, den ich kenne, mit Migräne sagt, ich habe eine Unverträglichkeit. Ja, also mittlerweile Gott sei Dank schon viele, weil da auch in der Literatur, also was die Studien betrifft, sehr, sehr viel Wissen vorhanden ist. Wir haben viele gehabt, muss ich sagen, damals mit meinen Hirnforschern, die waren ja angeschlossen. Und wir haben immer gemerkt, dass bei vielen, der schon Stunden davor beginnt, dass sie sagen, oh, heute könnte sowas passieren wie Migräne, dann ziehen sie das Blut aus der Peripherie zurück. Das heißt, die Hände werden eiskalt, die merken das oft gar nicht, um die 20 Grad. Und die Migräne kommt erst, wenn sich das löst wieder, weil dann irgendein chemischer Prozess da freigesetzt wird. Also das ist jetzt sicher nicht wissenschaftlich, aber so habe ich es damals wahrgenommen. Und da hat man vielen mit Temperaturtraining, wenn die gemerkt haben, sie kriegen kalte Hände, dann haben wir Temperaturtraining gemacht, teilweise Aktivierung von Sachen und Drüsenaktivierung. Und wenn das durchblutet war, dann ist das gar nicht mehr gekommen. Deswegen habe ich gesagt, ich würde jetzt nicht im ersten Fall an Unverträglichkeit denken, auch bei vielen anderen Sachen nicht, die du aufgezählt hast. Aber für mich würde ich jetzt mitnehmen, wenn ich irgendwelche Themen habe, dass ich wo hingehe, Mikrobiome anschauen lassen, Allergien, Unverträglichkeiten testen lassen, wäre mal ein Schritt. Und wenn ich dann das richtig habe, wäre es möglich mit Probiotika und richtiger Ernährung und vielleicht auch die Prä, also das Futter für meine Haustiere da im Bauch, für die Bakterien, das abzumindern oder komplett wegzukriegen. Naja, das Karenzieren im ersten Schritt macht natürlich immer Sinn. Das heißt, das Weglassen von bestimmten Bestandteilen im ersten Schritt, weil sonst ja auch wieder wird sehr viel Stress im System ausgelöst und es wird nie zu einer Veränderung kommen. Das heißt, Karenzieren, sehr, sehr wesentlich. Aber ich muss natürlich die Ursache im Blick haben und die Ursache, so wie du gesagt hast, erkenne ich in vielen Fällen einmal in einer Dysbiose im Darm. Und bitte nicht falsch verstehen, die Mikrobiomanalyse ist nicht in jedem Fall das totale Aha-Erlebnis, sondern in vielen Fällen ist es so, dass wir natürlich hier Veränderungen sehen, erkennen können und die gezielt modulieren können. Aber es wird auch in vielen Fällen schon total hilfreich sein, wenn ich mir die Darmbarriere anschaue, wenn ich mir Verdauungsrückstände anschaue, den pH-Wert im Darm oder Entzündungsparameter. Das kann ich auch alles über eine Stuhlanalyse machen, aber da muss ich mir noch nicht wirklich die bakterielle Besiedelung anschauen. Ich mache ja sehr viel auch Weiterbildungen und Schulungen im ärztlichen Bereich, in dem Sektor, wo man sagt, eine gute Mikrobiologie zu diagnostizieren oder so einen Befund zu interpretieren, das ist ganz schön komplex. Aber in vielen Fällen reicht schon der Schritt davor, dass ich mal schaue, was wird ausgeschieden, wie sind die Verdauungsrückstände, wie schaut der pH-Wert aus. Das gibt einen guten Rückschluss auf das gesamte Milieu im Darm. Dann eben, wie gut ist die Schließfähigkeit des Darms? Habe ich vielleicht ein Leaky Gut, habe ich keins? Habe ich eine Schleimhautreizung? Da brauche ich noch nicht die Bakterien anschauen. Verdauungsrückstände? Das heißt, dass die Darmbarriere nicht optimal funktioniert, oder? Nein, auch nicht. Sondern, dass du vielleicht irgendwo auch eine Unverträglichkeit hast, eben ein enzymatisches Thema, was auch immer, dass du bestimmte Bestandteile übermäßig stark ausscheidest. Wenn ich zweimal, hast du gesagt, gibt es Leute, die zweimal die Woche das WC aufsuchen, also für groß, dass der einen Verdauungsrückstand hat, das ist für mich irgendwie logisch, oder? Weil wo soll, außer er isst nichts. Aber wo soll das hin? Naja, was ist Stuhl? Vielleicht sollten wir mal drüber sprechen, jetzt wird es spannend, was denn Stuhl überhaupt ist. Also die Zusammensetzung des Stuhls besteht ja primär natürlich aus unverdaulichen Verdauungsbestandteilen. Das heißt, die sind für uns nicht verdaubar. Verdaubare sollten nicht im Stuhl vorhanden sein, in größeren Mengen. Weißt du, was ich meine? Also Bestandteile, die du eigentlich nicht verdauen kannst aus zum Beispiel Getreide oder Hülsenfrüchten, das können wir per se nicht und die scheiden wir aus. Aber alles an Proteinen, an Kohlenhydraten, die da auch natürlich beinhaltet sind, die scheiden wir dann nicht aus. Das wird ja resorbiert und das dient uns ja... Das heißt, die Darmbarriere, oder ist das zu einfach erklärt, nimmt die positiven Sachen, wehrt sie nicht ab, nur die Gifte? Nein, nein, nein, das sind zwei, das dürfen wir jetzt nicht vermischen. Also ich versuche es nochmal, damit wir jetzt das auch erklären. Also was ist Stuhl? Stuhl besteht zu einem großen Prozentsatz an unverdaulichen Bestandteilen aus unseren Lebensmitteln. Das ist immer so, das ist nicht pathologisch, also es ist nicht krankhaft. Das müssen wir ausscheiden. Das ist zum Beispiel eine Hülse von irgendeinem Getreidekorn. Wir sind ja keine Kühe, Kühe können auch Zellulose zum Beispiel verstoffwechseln, haben da ein Enzymsystem, wir nicht. Das heißt, das müssen wir ausscheiden, das ist völlig normal. Aber dann besteht ein großer Teil des Stuhls natürlich auch aus Wasser, das ist der größte Teil. Dann aber natürlich auch abgestorbene Zellen, sehr viele sogar, weil nirgendwo im Körper gibt es so einen starken Umschlag an Zellstruktur wie im Darm. Das heißt, wir scheiden sehr viel Zellmasse aus, quasi abgestorbene Zellen, Darmschleim ein bisschen und natürlich auch abgestorbene Bakterien. Das heißt, das sind alles ganz wesentliche, völlig gesunde, normale Bestandteile in einem Stuhl. Wenn ich aber jetzt hohe Mengen zum Beispiel an Fetten ausscheide, dann habe ich vielleicht irgendwo ein Defizit, Fette auch aufzunehmen. Oder auch bei den Kohlehydraten oder auch bei bestimmten Proteinstrukturen, also Aminosäurestrukturen. Und das wäre dann eher so, dass man sagt, da muss ich schauen, warum wird das nicht aufgenommen. Das hat noch nicht viel mit der Darmbarriere zu tun, sondern das ist einfach mal quasi auch schon, da sind wir ja dann schon quasi im Verdauungsprozess im untersten Bereich, quasi dort, wo er dann auch eingedickt wird. Der Dickdarm heißt ja Dickdarm nicht, weil er besonders dick ist, sondern weil er eigentlich Wasser primär entzieht und dann quasi auch die Eindickung des Stuhls verursacht. Und dann scheiden wir den Stuhl auch aus. Boah. Ja, ich kriege eine Vorlesung. Ich finde das großartig, weil du es auch für mich runterbrichst. Und das finde ich einfach genial. Weil davor habe ich mir gedacht, okay, was heißt das jetzt? Was heißt das jetzt? Die Darmbarriere habe ich mich ein bisschen beschäftigt. Ja, Verdauungsrückstände hätte ich jetzt ein bisschen anders gesehen. Das sind halt schon Sachen, die du nicht gut verdauen kannst. Aber hätte ich jetzt nichts Positives gesehen, was du auch sagst, Sachen, die ich brauche, dort sind. Ja, natürlich. Und die Verdauungsrückstände, also das, was wir dann messen und was wir uns anschauen, das ist natürlich dann auch in einem gewissen Rahmen zu beurteilen. Weil wir schauen uns da ja an. Einerseits natürlich Zuckerrückstände, also Kohlehydratrückstände, Stärkerrückstände, Fettrückstände. Und ein kleiner Prozentsatz ist völlig physiologisch. Das ist normal. Aber wenn das dann zu viel ist, und da gibt es dann auch so Cut-Off-Werte, an denen man sich orientiert, dann muss man eben schauen, wo ist das Problem. Natürlich, wenn du am Vortag, weiß nicht, literweise zum Beispiel, ich weiß nicht, wird niemand machen, aber Öl getrunken hast, dann ist es natürlich klar, dass die Verdauungsrückstände bei den Fetten auch höher sind. Aber wenn du ganz normal gegessen hast und dann eben einen erhöhten Fettrückstand im Stuhl nachweisbar ist, dann muss man sich schon auch darüber Gedanken machen, ob es da nicht vielleicht auch Probleme in der Verdauungsleistung gibt. Ich habe noch etwas, was komplett off-topic jetzt ist, aber vielleicht auch doch nicht so, weil es gibt doch mehrere, die Dog-Lovers sind, so wie ich. Unser Hund hat Gräser- und Haustoppmittelallergie. Das heißt, ich nehme jetzt an, wir haben einen Allergietest gemacht und wir wissen auch von der Nahrung her, ein Eiweißprotein, das reicht, gewisse Sachen rauslassen, aber würde man denen jetzt auch Probiotika geben? Kann man, kann man machen. Also es gibt spezielle Probiotika auch für Katzen und für Hunde und da genau das, was du beschrieben hast, zeigt sich bei den Hunden sehr häufig in einer atopischen Dermatitis, also einer Kombination aus Milben- und Gräserallergie. Und da reagiert der Hund sehr häufig ähnlich wie der Mensch aus bestimmter Umweltallergene und die Symptome sind ein bisschen anders gelagert als bei Menschen. Beim Hund ist es so, dass wir dann beobachten, dass sie vor allem bei den Pfoten, bei den Ohren, beim Bauch, bei den Achsen so Juckreiz haben. Hautführendungen, häufig eben diese Hotspots oder Ohrenentzündungen, also auch diese Otitis externa, also immer wiederkehrend und sie lecken und knabbern oft gerne an den Pfoten, haben so Hautverdickungen oder auch so Pigmentveränderungen. Und da haben sich in den letzten Jahren wirklich auch Probiotika als äußerst hilfreich erwiesen. Und natürlich Staub reduzieren, das ist eh klar, diese hypoallergenen Shampoos verwenden. Aber gerade die Ernährung, weil ich meine, es ist ja auch logisch, wir ernähren unsere Hunde, die kriegen ja nicht das zu fressen, was sie selber quasi sich suchen würden oder erjagen würden, sondern sie bekommen von uns ein quasi auch verarbeitetes Lebensmittel, muss man ja wirklich sagen. Und auch hier ergeben sich natürlich sehr viele Probleme, gerade bei den Tieren. Und da ist ein starkes Mikrobiom oder ein stabiles Mikrobiom ganz enorm wichtig. Und das merkt man dann auch recht schnell, dass es ihnen dann besser geht. Wow, hätte ich jetzt nicht gedacht. Aber cool, das auch zu wissen. Ja. Eine Bitte hätte ich, nachdem ich jetzt so viel gelernt habe, was da alles auftauchen kann bei einer Unverträglichkeit oder bei Allergien. Gib uns oder unseren Hörern drei, vier Tipps, was ich tun kann, wenn ich das habe oder wie es mir besser geht, um mein Mikrobiom zu pflegen, damit ich die Unverträglichkeiten oder Allergien in den Griff kriege. Oder ist das so gar nicht zu machen, ohne das genau zu definieren oder abzutesten? Doch. Also es gibt bestimmte Probiotika, also Multispezies-Probiotika, die medizinisch relevant und indikationsspezifisch genau auf diese Symptombilder abgestimmt sind. Also ich denke, vor allem bei den Allergien ganz stark und vor allem auch, wenn Allergien chronisch sind, also wirklich schon lange Zeit bestehen, dass wir mit zum Beispiel einem Omnibiotik 6 sehr, sehr schöne Erfolge haben. Eben über die Modulation des Immunsystems. Omnibiotik 6 heißt deshalb so, weil sechs Leitkernstämme enthalten sind. Und diese Leitkernstämme, die sind genau für die Stabilisierung auch in der Hinsicht auf Immunebene speziell abgestimmt und relevant. Das heißt, wir können damit in weiterer Folge natürlich auch die Darmbarriere stärken, haben weniger Entzündungsstoffe im Blut. Und somit haben wir hier auch schon einen positiven Effekt. Dann ist es natürlich so, dass wir auch an Ballaststoffe denken müssen. Das heißt, dieses gute Futter für unsere Darmbakterien, vor allem eben durch einerseits in der Basisernährung, ballaststoffreiche Ernährung, aber es gibt auch zum Beispiel bestimmte präbiotische Ballaststoffe, die man als Pulver dann auch zusätzlich noch in sein Boric, in sein Müsli einrühren kann. Also in der Omnibiotik-Familie nennt sich das dann Omnilogic-Reihe. Das wäre sehr, sehr hilfreich. Und dann gibt es natürlich, und auf das lege ich auch immer viel Wert, bestimmte Vitalstoffe, an die man auch denken sollte. Allen voran natürlich Omega-3-Fettsäuren. Das ist ganz, ganz wesentlich. Also Fischöl, vor allem mit EPA, DH oder als Algenöl, Leinöl, täglich einbauen, wirkt ganz stark antiallergisch und stabilisiert vor allem auch die Schleimhäute. Warte, muss man das gleich notieren? Ja, also Omega-3 ganz, ganz wesentlich. Das Leinöl schmeckt halt leider kapastrophal. Ich mag es gerne. Also da musst du wirklich ein Hardcore-Fan sein, dass du das zu dir nimmst, Degel. Ja, dann haben wir natürlich auch so Vitalstoffe wie Vitamin C, aber auch ganz, ganz schön stabilisierend, vor allem auf bestimmte Aktivierungssysteme bei Histaminfreisetzung, ist Querzetin. Also ich denke da an die Stabilisierung der Mastzellen, aber auf das gehen wir jetzt nicht im Detail ein. Super Kombination mit Vitamin C in der Allergiesaison. Und dann natürlich auch, und an das bitte immer denken, Stressmanagement, weil Stress verschärft Allergien über Cortisol- und Mastzellaktivierung. Also da wären dann Tipps wie Atemübungen, Yoga oder eben auch wirklich das Nervensystem über die Aktivierung des Nervos Vagus wäre hier ganz entscheidend. Also ganz, ganz tägliche Übungen, um auch das Nervensystem ein bisschen runterzufahren. Und alles, was du uns da jetzt gesagt hast von Omega 3 über Vitamin C und Querzetin, habe ich überhaupt noch nie gehört, aber hat nichts mit Medikamenten oder irgendwelchen, sondern das sind einfach Stoffe, die uns helfen, das Mikrobiom zu stärken und auch die Allergien und Unverträglichkeiten in den Griff zu bekommen. Gemeinsam mit diesen Bakterien, die Probiotika, die wir dazu nehmen. Ich muss ja ehrlich sagen, noch nie hat der Titel von dem Podcast so gut gepasst wie heute. No guts, no glory. Also da sieht man eigentlich, also ich habe mir gedacht, ich gehe jetzt dorthin, sehe, welche Unverträglichkeiten ich habe oder wo ich ein bisschen aufpassen muss, lasse das weg, alles ist in Ordnung. Allergien Gott sei Dank keine. Aber wenn ich jetzt als Sieg, was da für Gründe wären, dann muss man schon das ein oder andere einmal überdenken und an gewissen Sachen arbeiten, wie an dem Mikrobiom. Absolut. Ich merke es halt jetzt nur, dass es mir gut tut. Und das ist ja meistens der beste Indikator. Das ist ja der wichtigste Punkt. Du merkst, dass es dir gut tut und möchtest einfach jetzt von mir wissen, warum es dir gut tut. Und ich versuche, es so einfach wie möglich darzustellen. Es gelingt mir mal so, mal so. Und deswegen freue ich mich natürlich, dass wir heute wieder so viele verschiedene Aspekte versucht haben abzudecken. Wir freuen uns, glaube ich, beide immer über Feedback. Es wird immer mehr und wir kriegen ganz viel Feedback und auch eure Fragen natürlich, gerade wenn es ums Detail geht, weil darauf können wir natürlich dann auch zum Beispiel in einer eigenen Q&A-Session einmal eingehen, wo wir alle eure Fragen sammeln und die dann im Detail auch beantworten und darauf eingehen. Das kann man natürlich gerne machen. Und ansonsten denke ich, wird für den einen oder anderen hoffentlich etwas Spannendes dabei gewesen sein. Und wir freuen uns auf alle Fälle schon auf die nächste Folge, weil da bin ich dann ein bisschen ruhiger. Und der Alex wird uns mehr Einblick in eine ganz spezifische Sportart gehen, von der ich gar keine Ahnung habe. Und der Alex, der absolute Profil. Es ist eine Spielsportart. Genau, es ist eine Spielsportart. Und man kann gewinnen. Ja, man kann gewinnen. Ich bedanke auf alle Fälle. Ich muss jetzt in eine Apotheke. Und gibt es das in der Apotheke für einen Hund? Ja. Omnibiotik Cat & Dog heißt das. Gibt es in der Apotheke. Ich nehme nur das Dog. Sorry, Katzenfreunde, ich nehme nur das Dog. Ja, passt. Aber die Katzen profitieren auch. Und erzähle dann das nächste Mal, wie es eurem Hund geht. Würde mich auch selber interessieren. Passt? Ja. Viel Spaß. Danke. Ciao. Bis zum nächsten Mal. Ciao.